Arnold Schönberg

Arnold Schönberg © Arnold Schönberg Center, Wien
Epoche: 
Frühes 20. Jahrhundert
Geburtstag: 
Sonntag, 13 September, 1874
Todestag †: 
Freitag, 13 Juli, 1951
Portrait: 

13.9.1874 Wien - 13.7.1951 Los Angeles

Kaum zu glauben, dass der Vater der Neuen Musik ein Autodidakt war, der seinen einzigen Musikunterricht bei Alexander Zemblinsky bekam. Arnold Schönbergs Musiksprache war hochkomplex und seine Werke sind bis heute nicht im Repertoire der Konzerthäuser verankert.

Da er die Musik vom grundsätzlichen Wesen gesehen in der Zwecklosigkeit verankerte, arbeitete er unermüdlich an einer zweckgerichteten Komposition, die Publikum und Kritiker stets als extrem bewerteten. Kompositionen, eine Reihe von 12 Halbtönen der Tonleiter zugrunde zu legen war in der musikalischen Formenlehre etwas ganz Neues. Diese Zwölftontechnik erlaubte keine Wiederholung von Tönen, solange nicht alle anderen erklungen waren. Als Variationen standen der Krebs, der spiegelverkehrte Ablauf der Reihe und der Krebs der Umkehrung zur Verfügung. Eine Komposition konnte demnach aus maximal 44 Reihen bestehen, da jede Reihe 11-mal transponiert werden konnte. Die Zwölfttontechnik und die Atonalität Schönbergs revolutionierten die Musik des 20. Jahrhunderts. Dabei hatte Arnold Franz Walter Schönberg seine musikalischen Interessen als Laie geschult. Für die Aneignung musikalischer Grundbegriffe nutzte er einfache Lexika und erste technische Gehversuche machte er mit selbstgebauten Instrumenten.

Der Vater, ein Kaufmann, kümmerte sich nicht um künstlerische Begabungen der Kinder und machte auch nur bescheidene Verhältnisse für die Familie möglich. Mit acht Jahren gelingt es Schönberg dennoch mit dem Geigespielen zu beginnen und ebenso früh wagte sich an erste Kompositionen. Nach dem Tod des Vaters brach der 16-jährige Schönberg die Schule ab und wurde Angestellter einer Bank. Das Musizieren verlegte er auf den privaten Bereich.

1902 erlebte unter den Augen und Ohren des höchst verwunderten Publikums das Streichsextett "Verklärte Nacht" die Uraufführung. Wobei dieses Werk als noch nicht atonal gesehen wird und eher die spätromantischen Einflüsse Schönbergs zu spüren waren. Unerhofftes Glück erlebt der Komponist durch die Bekanntschaft Wagners, den er während seiner Zeit als Kapellmeister der Kabarettbühne "Überbrettl" in Berlin kennenlernte und der ihm ein Liszt-Stipendium und eine Anstellung am Konservatorium verschaffte.

In der Berliner Zeit entstanden 1903 das lyrische Drama "Pelleas und Melisande" und eine frühe Fassung der "Gurre-Lieder", einem späteren Oratorium für Chor, Soli und Orchester.

1909 kehrte er in seine Heimatstadt Wien zurück und wurde Dozent für Komposition an der Schwarzwaldschule, die für damalige Verhältnisse revolutionäre Lehrmethoden vertrat. Der hier herrschende pädagogische Grundsatz, nicht die Schwächen der Schüler zu finden und diese zu beseitigen, sondern mit den Stärken der Schüler zu arbeiten, entsprach Schönbergs eigenen Prinzipien von Grund auf. Für ihn kam das Wissen aus der Natur des Menschen, deshalb sei man auch nur fähig das zu begreifen, was schon in einem Selbst angelegt sei. Mit seinen Schülern suchte er nach dem, was sich in ihnen finden ließ und hegte großes Misstrauen gegen alles auswendig gelernte.

Nach der Gründung des Vereins schaffender Tonkünstler und der Begründung der "Zweiten Wiener Schule" nahm Schönberg Anton Webern und Alban Berg als Privatschüler an. Während er den Lebensunterhalt als Dirigent sicherte, wandte er sich intensiv der Malerei zu und arbeitete weiter an der Entwicklung des Atonalen, um endlich die tonalen Grenzen zu überwinden. Mit den "Vier Streichquartetten" und der "1. Kammersinfonie" hatte er 1905 und 1906 schon Versuche dahingehend unternommen. Der kompositorische Wendepunkt gelang 1909 mit dem Liederzyklus nach dem "Buch der hängenden Gärten" und den "Fünf Orchesterstücken". Nun endlich war es möglich, mit tradierten musikalischen Ästhetiken zu brechen.

Nach dem Militärdienst gab Schönberg wieder Kompositionskurse in Berlin. Mit dem Verein für musikalische Privataufführungen zeitgenössischer Musik kann Schönberg seine experimentellen Ambitionen intensiv Pflegen und das avantgardistische Repertoire interessiertem Publikum zu Gehör bringen. Hier kann er die Zwölftontechnik als mathematische Kompositionsmethode entwickeln und vervollkommnen.

1929 formte er seine Erkenntnisse mit der Oper "Von heute auf morgen" musikalisch aus.

1933 verliert er aufgrund seiner jüdischen Abstammung die Stelle an der Berliner Akademie der Künste, wo er seit 1925 die Meisterklasse für Komposition leitete. Nach der Flucht in die Vereinigten Staaten übernahm er einen Lehrstuhl in Los Angeles.

Bis zu seinem Tod 1951 blieb er in den USA, wo er nach der Uraufführung der "Ode an Napoleon" von Privatunterricht lebte.

Trotz seiner unbestreitbaren Errungenschaften bleibt Schönberg ein großen Unbekannter. Die analytische Auseinandersetzung mit seinem Werk hält bis heute zwar unvermindert an, doch wirklich zu hören sind die Stücke kaum. Was mit Sicherheit nicht seinem schmalen Schaffen für das Musiktheater zugrunde liegt, sondern eher der als schwer verdaulich eingeschätzten Musiksprache geschuldet ist, die Bühnenhäuser, die unter ökonomischen Zwängen stehen, berücksichtigen müssen.

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Nachlass von Arnold Schönberg ist Teil der UNESCO

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Konzerte von Arnold Schönberg

Schönbergs 30-minütiges Streichsextett für Violine, Bratsche und Celli, das später für Orchester umgeschrieben wurde, entstand 1899 bzw. dann für Orchester 1917 und wurde 1902 uraufgeführt. Die Anregung für das 1-sätzige Stück, das sich in fünf…

Informationen zu Arnold Schönberg

Arnold Schönberg im Komponistenverzeichnis von Klassik.de.

Arnold Schönberg ist ein Komponist der Epoche Frühes 20. Jahrhundert.

Arnold Schönberg wurde am 13.9.1874 geboren, und verstarb am 13.7.1951, also 64 Jahren 10 Monate 5 Tagen ago.

Hier erhalten Sie weitere Informationen über die Noten, Konzerte, News und Veranstaltungen von Arnold Schönberg.

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